FAQ-Cluster: Anwendung & Reporting

Freiwilligkeit, DNK-Roadmap, Vorbereitung, Prozessschritte und Vorteile des VSME.

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12 Fragen von Freiwilligkeit bis Prozessschritte, inklusive Praxis-Tipps für die Vorbereitung.

Ist der VSME freiwillig oder verpflichtend?

Kurzantwort: Der VSME ist ein freiwilliger Berichtsstandard; es besteht keine gesetzliche Pflicht zur Anwendung[24].

Die Anwendung des VSME liegt bei den Unternehmen. Anders als die CSRD, die eine Pflicht für große Unternehmen schafft, dient der VSME als Option für KMU, ihre Nachhaltigkeitsleistung freiwillig zu dokumentieren und gegenüber Stakeholdern transparent zu machen[13]. Unternehmen können sich dadurch auf kommende regulatorische Anforderungen vorbereiten und ihre ESG-Daten professionell bereitstellen[5].

Quellen: [5], [13], [24] VSME - Frequently asked questions answered (FAQ)

Ab wann ist das VSME-Modul auf der DNK-Plattform verfügbar?

Kurzantwort: Laut DNK wird das VSME-Modul ab September 2025 bereitgestellt[25].

Die Deutsche Nachhaltigkeitskodex-Plattform (DNK) arbeitet an einem VSME-Modul. Laut FAQ wird das Modul im September 2025 freigeschaltet. Bis dahin bietet die DNK ein Übergangsangebot: Unternehmen können eine Gap-Analyse durchführen, um die Unterschiede zwischen dem alten DNK-Standard und dem VSME zu identifizieren, und es steht eine ausfüllbare Eingabemaske mit den relevanten VSME-Datenpunkten zur Verfügung[25]. Frühere Berichte sollen bei Verfügbarkeit auf die neue Plattform übertragen werden können[26].

Quellen: [25], [26] FAQ on the VSME report

Wie können sich KMU vorbereiten, solange der VSME noch nicht final angewendet wird?

Kurzantwort: Unternehmen sollten jetzt mit der Vorbereitung beginnen, z. B. eine Gap-Analyse durchführen, interne Prozesse etablieren und vorhandene Datenstrukturen prüfen[27].

Die DNK empfiehlt, nicht bis zur offiziellen Freigabe zu warten. Unternehmen können weiter im alten DNK-System arbeiten und die Übergangslösungen nutzen. Dazu gehört eine Gap-Analyse, um Unterschiede zwischen bisherigen Berichterstattungsstandards und dem VSME zu erkennen, sowie die Nutzung einer füllbaren VSME-Eingabemaske[27]. Parallel sollten interne Prozesse zur Datensammlung, zum Stakeholder-Management und zur Governance aufgebaut werden, damit der spätere Wechsel auf das VSME-Modul reibungslos gelingt[28].

Quellen: [27], [28] FAQ on the VSME report

Wie häufig sollten KMU ihren VSME-Bericht aktualisieren?

Kurzantwort: Eine jährliche Aktualisierung ist Standard und wird empfohlen[29].

Der VSME schreibt keine gesetzliche Berichtsfrequenz vor. Branchenexperten empfehlen jedoch, den Bericht einmal jährlich zu aktualisieren, um Fortschritte zu dokumentieren, die Transparenz gegenüber Stakeholdern zu erhalten und regulatorische sowie marktbetriebliche Erwartungen zu erfüllen[29].

Quellen: [29] VSME - Frequently asked questions answered (FAQ)

Müssen VSME-Berichte von einem Dritten geprüft werden?

Kurzantwort: Nein. Der VSME erfordert keine externe Prüfung; eine freiwillige Assurance kann aber hilfreich sein[30].

Laut Tanso-FAQ sind VSME-Berichte nicht prüfungspflichtig. Eine externe Prüfung (z. B. durch Wirtschaftsprüfer*innen) kann dennoch sinnvoll sein, um die Qualität der Daten zu erhöhen und Vertrauen bei Stakeholdern zu schaffen[30]. Unternehmen können selbst entscheiden, ob sie auf externe Assurance zurückgreifen.

Quellen: [30] VSME FAQ: Voluntary sustainability reporting for SMEs I Tanso Blog

Sollte man jetzt mit dem VSME beginnen, obwohl es noch überarbeitet wird?

Kurzantwort: Ja. Früher Einstieg erleichtert spätere Umstellungen und erhöht die Planungssicherheit[31].

Tanso rät, mit der Implementierung zu starten, auch wenn der Standard in Zukunft angepasst wird. Datenerhebungsprozesse aufzubauen braucht Zeit; Unternehmen profitieren von einer frühen Strukturierung und reduzieren den Druck, wenn neue Anforderungen kommen[31]. Die Kernstruktur des VSME bleibt voraussichtlich stabil; künftige Anpassungen dürften eher Zusatzthemen betreffen[32]. Dennoch kann es auch Gründe geben zu warten (z. B. Ressourcenmangel); wichtig ist eine bewusste strategische Entscheidung.

Quellen: [31], [32] VSME FAQ: Voluntary sustainability reporting for SMEs I Tanso Blog

Wird es künftige Revisionen des VSME-Standards geben?

Kurzantwort: Ja. Die EU plant, den VSME im Rahmen des Omnibus-Pakets weiterzuentwickeln und auf eine breitere Zielgruppe auszuweiten[33].

Der aktuelle VSME-Standard ist final, aber eng auf KMU zugeschnitten. Die EU-Kommission plant mit dem Omnibus-I-Pakets einen neuen freiwilligen Standard, der den VSME erweitert und als verbindliche Obergrenze für Datenanforderungen dienen soll. Eine überarbeitete Version des VSME wird voraussichtlich vier Monate nach Inkrafttreten des Omnibus-Pakets – also Ende 2025 oder Anfang 2026 – erscheinen[34].

Quellen: [33], [34] VSME FAQ: Voluntary sustainability reporting for SMEs I Tanso Blog

Welche Schritte umfasst der Anwendungsprozess des VSME?

Kurzantwort: Der Prozess umfasst Scoping, Gap-Analyse, Auswahl der Software, Implementierung und Berichtserstellung[35].

MasterSustainability beschreibt einen strukturierten Ablauf für die Einführung des VSME[35]: 1. Scoping: das Unternehmen bewertet seine Ausgangssituation und wählt das passende Modul (Basis oder Comprehensive) sowie relevante ESG-Themen[36]. 2. Gap-Analyse: Abgleich der vorhandenen Daten, Richtlinien und Prozesse mit den Anforderungen des VSME zur Identifikation von Lücken[37]. 3. Softwareauswahl: Auswahl eines spezialisierten Tools zur Datensammlung und Erstellung des Berichts; z. B. VSME-Software oder eine digitale Template-Lösung[38]. 4. Implementierung: Entwicklung interner Prozesse zur ESG-Datenerhebung, Erstellung von Richtlinien und Governance-Mechanismen[39]. 5. Berichterstellung: Zusammenstellung und Veröffentlichung des Berichts in Übereinstimmung mit den VSME-Leitlinien; der Bericht sollte den Stakeholdern zugänglich gemacht werden[40].

Quellen: [35], [36], [37], [38], [39], [40] VSME - Frequently asked questions answered (FAQ)

Welche Vorteile bietet der VSME für KMU?

Kurzantwort: Er schafft vergleichbare ESG-Daten, verringert den Reporting-Aufwand, verbessert die Wettbewerbsfähigkeit und bereitet auf zukünftige Regulierung vor[41].

Unternehmen, die den VSME nutzen, profitieren mehrfach: - Sie harmonisieren ESG-Datenanforderungen und können Anfragen von Banken, Investoren oder Kunden einfacher beantworten[41]. - Sie bereiten sich auf zukünftige Pflichten vor (z. B. CSRD) und identifizieren frühzeitig Nachhaltigkeitsrisiken[42]. - Der Standard ist schlank und weniger ressourcenintensiv als vollumfängliche CSRD-Berichte[10]. - Der VSME stärkt das Vertrauen und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Marktteilnehmern, die Transparenz erwarten[43].

Quellen: [10], [41], [42] VSME - Frequently asked questions answered (FAQ); [43] FAQ on the VSME report

Warum gilt der VSME als guter Einstieg in das ESG-Reporting?

Kurzantwort: Der Standard bietet einen strukturierten, flexiblen Einstieg mit geringem Aufwand und ermöglicht die sukzessive Erweiterung[44].

Die IHK München betont, dass viele KMU ihre Nachhaltigkeitsleistung transparenter machen wollen, aber nicht wissen, wo sie beginnen sollen. Der VSME bietet ihnen einen praxisnahen und strukturierten Einstieg in das ESG-Reporting – er ist branchenoffen, skalierbar und fokussiert auf die wichtigsten Kennzahlen[45]. Unternehmen können mit einem überschaubaren Aufwand beginnen, dabei Glaubwürdigkeit aufbauen und den Übergang zu umfassenderen Standards (CSRD/ESRS) später leichter bewältigen[46].

Quellen: [44], [45], [46] ihk-muenchen.de

Wie lauten die 5 Schritte zum VSME-Bericht?

Kurzantwort: Orientierung schaffen, Themen eingrenzen, Daten erfassen, Bericht strukturieren und Bericht kommunizieren[47].

Laut dem Handlungsleitfaden der IHK München führt ein Fünf-Schritte-Prozess zum VSME-Bericht[47]: 1. Orientierung & Prozessvorbereitung: Wissensaufbau, Ziele definieren und organisatorische Berichtsgrenzen festlegen[48]. 2. Themen eingrenzen & Offenlegungspflichten identifizieren: Stakeholderanalyse und Überblick über die VSME-Vorgaben verschaffen[49]. 3. Daten erfassen & strukturieren: Relevante Kennzahlen sammeln, Zuständigkeiten festlegen und Ressourcen planen[50]. 4. Bericht strukturieren & schreiben: Inhalte logisch ordnen, Zusammenhang mit Finanzbericht herstellen und Konsolidierungskreis definieren[51]. 5. Bericht kommunizieren & nutzen: Veröffentlichen, an Stakeholder kommunizieren und als Grundlage für strategische Entscheidungen verwenden[52].

Quellen: [47], [48], [49], [50], [51], [52] ihk-muenchen.de

Welche organisatorischen Fragen sollten Unternehmen vor dem Start klären?

Kurzantwort: Sie sollten prüfen, welche VSME-Vorgaben gelten, welche Ziele sie mit dem Bericht verfolgen und wie Berichtsgrenzen (Organisationseinheiten, Zeitraum) festgelegt werden[48].

Bereits vor der Datenerhebung sollten Unternehmen drei zentrale Fragen beantworten: 1. Was sind die konkreten VSME-Vorgaben? – Welche Datenpunkte und Themen müssen erfasst werden? 2. Was möchten wir mit dem Bericht erreichen? – Geht es um Anforderungen von Banken und Kunden, um interne Steuerung oder Marktpositionierung? 3. Wie legen wir organisatorische und zeitliche Berichtsgrenzen fest? – Es müssen Berichtszeitraum, Konsolidierungskreis und Verantwortlichkeiten definiert werden[53].Die IHK empfiehlt außerdem, frühzeitig eine Stakeholderanalyse durchzuführen und Ressourcen sowie Zuständigkeiten zu planen[50].

Quellen: [48], [50], [53] ihk-muenchen.de

Gibt es Sprachversionen für das VSME-Reporting?

Kurzantwort: Der DNK bietet das VSME-Modul zunächst nur auf Deutsch an; künftig könnten weitere Sprachen hinzukommen[54].

Laut DNK-FAQ fokussiert sich die Plattform in der Early-Access-Phase auf deutschsprachige Berichte. Weitere Sprachen sind geplant, aber noch nicht verfügbar[54]. Wer internationale Berichtspflichten hat, sollte prüfen, ob Tools wie das EFRAG-Template (mehrsprachig) oder Software von Drittanbietern genutzt werden können.

Quellen: [54] FAQ on the VSME report

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